ALLGEMEINE LERNSCHWÄCHE (ALS)

Unter Allgemeiner Lernschwäche (ALS) werden schulische und außerschulische Minderleistungen verstanden, die man auch Underachievement nennet. Die (schulischen) Leistungen liegen dabei weit hinter den intellektuellen Grundfähigkeiten bzw. dem allgemeinen Begabungsniveau. Die Minderleistung drückt sich übergreifend, in mehreren Fächern durch schlechte oder unzureichende Leistungen aus.

Ursachen dafür können in mangelnden Lernstrategien, Schulunlust oder Schulängsten, Lernblockaden oder einem negativen Selbstkonzept liegen.

Woran können Sie allgemeine Lernschwierigkeiten bei Ihrem Kind erkennen und welche Inhalte gibt es in einer Therapie?

AUFMERKSAMKEITSDEFIZIT-/
HYPERAKTIVITÄTSSTÖRUNG (ADHS)

Eine Aufmerksamkeitsstörung (ADS/ADHS) hat zur Folge, dass betroffene Kinder und Jugendlichen ihre Aufmerksamkeit nicht gezielt steuern können.

Ihre Konzentration könne sie nicht lange aufrechterhalten, handeln impulsiv, unüberlegt und können nur schwer Motivation für unangenehme oder anstrengende Tätigkeiten aufbringen.

Mit einer AD(H)S treten häufig Begleiterscheinungen auf, z.B. allgemeine Lernschwierigkeiten, Lese-Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche. Zusätzlich können  Schulängste und/oder Schulverweigerung zum Problem werden. In der Folge entstehen vielfältige Schwierigkeiten, die v.a. das soziale und familiäre Umfeld von Betroffenen stark belasten.

Worin zeigen sich mögliche Symptome einer AD(H)S im Verhalten Ihres Kindes und welche Inhalte gibt es in einer AD(H)S-Therapie, in Bezug auf das (Lern-) Verhalten?

Hinweise auf AD(H)S

Die Kernsymptome sind:
● Unverhältnismäßige Aufmerksamkeits-/Konzentrationsprobleme
● Häufige impulsiv-unüberlegte Verhaltensweisen
● Stark ausgeprägtes, unruhiges Verhalten

Daraus könne sich folgende Verhaltensweisen ergeben:
● Viele Flüchtigkeitsfehler bei Lernaufgaben
● Übersehen von Aufgabenstellungen und Einzelheiten
● Scheint oft nicht zuzuhören
● Läuft häufig herum oder klettert
● Kann begonnene Tätigkeiten selten zu Ende bringen, z.B. beim Spielen
● Verliert häufig Gegenstände & ist vergesslich bei Alltagstätigkeiten
● Ruhiges Sitzen auf dem Stuhl fällt schwer
● Unterbricht andere oft beim Reden und kann nicht warten

Beispielhafte Inhalte einer AD(H)S-Therapie für das Lernverhalten

● Psychoedukation zum eigenen Störungsbild
● Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit
● Basis-Konzentrationstraining
● Strategien zur Reaktionsverzögerung
● Handlungsplanung
● Startegien Selbstmanagement
● Lernstrategien
● Training sozialer Kompetenz

Hinweise auf ALS

● Geringe Beteiligung am Unterricht, z.B. schlechte Mitarbeitsnoten
● Wenig Motivation und Ausdauer bei schulrelevanten Aufgaben
● Konzentrationsschwierigkeiten im Unterricht, bei Hausaufgaben

● Vermeidung von anspruchsvollen Aufgaben
● Unorganisiertes Lern- und Arbeitsverhalten
● Negative Einschätzung eigener Fähigkeiten
● Gleichgültigkeit gegenüber Prüfungen
● Vermehrt negative Äußerungen über Schule und verwandte Themen
● Fehlende Einsicht über die eigenen Lern-/Leistungsdefizite

Beispielhafte Inhalte einer ALS-Therapie

● Vermittlung von Arbeitstechniken
● Vermittlung von Lernstrategien
● Entwicklung von Selbstkontrolle über eigenes Lernverhalten
● Förderliche Ursachenerklärung für Leistungsergebnisse (Attributionstraining)
● Steigerung der Lernmotivation
● Entspannungsverfahren
● Erhöhung der Aufmerksamkeits-/Konzentrationsspanne

Neben den Übungen in der Förderung selbst, werden individuell angepasste Übungen für den häuslichen Bereich vermittelt, um den familiär-häuslichen Bereich zu entlasten.

Die Elternarbeit ist für den Therapieerfolg wichtig, weshalb regelmäßige Gespräche und Hospitationen stattfinden, zur Vermittlung aktueller Inhalte, Aufklärung über das Störungsbild, Möglichkeiten der Verhaltensregulation, positive Erziehungsstrategien und anderer Methoden.

Begleitend wird der Kontakt zu Lehrpersonen genutzt, um Strategien und Erfolge aus der Therapie in den Unterrichtsalltag zu übertragen.